Vielen Dank an die Autorin
für diesen hervorragend recherchierten und geschriebenen Artikel:
Christina Hucklenbroich, Unser Schrot und Korn gib uns heute, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Freitag, 26. September 2014 (Nummer 224, Seite 11)
Hier ein Auszug und paar Anmerkungen, die mein Buch betreffen:
Christina Hucklenbroich, Unser Schrot und Korn gib uns heute, Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Freitag, 26. September 2014 (Nummer 224, Seite 11)
Hier ein Auszug und paar Anmerkungen, die mein Buch betreffen:
»[...] Allerdings schwang der Gedanke, dass
vegane Ernährung möglicherweise positive Effekte auf die Gesundheit und die
Fitness haben könnte, schon im neunzehnten Jahrhundert mit, als gerade erst
eine Veganismus-Bewegung von nennenswerter Größe aufkam [Damals gab es das Wort „vegan“ aber noch nicht.]. 1809 schrieb ein
Londoner Arzt das erste Buch zum Thema, in dem der Ernährungsstil als Therapie
für bestimmte Krankheiten propagiert wurde. Auch das erste bekannte bewusst
vegane Rezept, Apfel-Sago-Pudding, wurde 1846 in einer Zeitschrift von einem
Autor publiziert, der die gesundheitlichen Wirkungen in den Vordergrund stellte
[Vielen Dank an den veganen Historiker John Davis für das
ursprüngliche Recherchieren dieser Fakten.]. Und Donald Watson, Gründer der britischen Vegan
Society, der 1944 den Begriff „vegan“ prägte, indem er die Mitte „etari“ aus
„vegetarian“ herausnahm, berichtete schon früh von Effekten auf die eigene Fitness:
Er halte körperliche Arbeit länger durch und sei weniger schnell müde.
Diese historischen Fakten werden in dem gerade erschienenen Buch „Veganismus.Für die Befreiung der Tiere“ zusammengeführt und diskutiert. Das mehr als sechshundert Seiten dicke Werk ist kein Kochbuch; sein Autor, der Gießener Student Christian Koeder, fand keinen Verleger und musste es im April im Selbstverlag publizieren. Koeder lebt seit 1997 vegan, damals war er achtzehn und fand zu diesem Lebensstil über die Punkszene [Thank you, Punk Planet.]. Nach dem Abitur arbeitete er in Großbritannien und Chile in veganen Restaurants und Firmen für vegane Produkte, bevor er vor zwei Jahren in Gießen ein Studium der Ernährungswissenschaften begann.
Für sein Buch hat er sechs [oder sieben] Jahre recherchiert und legt jetzt ein kluges Werk vor, das den Veganismus zu seinen Wurzeln zurückführt und gleichzeitig die großen Fragen diskutiert, die heutige Lifestyle-Veganer umtreiben. Ihm ist einerseits klar, „dass Veganismus mehr ist als nur eine Form des Nichtkonsums. Veganismus ist auch die Idee, dass Tiere gerecht behandelt werden [sollen].“ Er spürte aber auch psychologische Erklärungen für gewaltbereiten Tierrechtsaktivismus auf, hinterfragt die Zukunft von Laborfleisch und widmet sich unvoreingenommen der Frage, wie gesund Veganismus eigentlich wirklich ist. Ihr nähert er sich von einer ganz anderen Seite, nämlich als altgedienter Veganer, der schon auf tierische Produkte verzichtete, als das noch echten Verzicht bedeutete [naja, so schlimm war es auch nicht haha] – und manchmal Folgen hatte: Koeder erkrankte Ende der neunziger Jahre [2003, Tuberkulose] schwer, weil er unter Vitamin-B12-Mangel litt [ein möglicherweise/wahrscheinlich beteiligter Faktor].
Diese historischen Fakten werden in dem gerade erschienenen Buch „Veganismus.Für die Befreiung der Tiere“ zusammengeführt und diskutiert. Das mehr als sechshundert Seiten dicke Werk ist kein Kochbuch; sein Autor, der Gießener Student Christian Koeder, fand keinen Verleger und musste es im April im Selbstverlag publizieren. Koeder lebt seit 1997 vegan, damals war er achtzehn und fand zu diesem Lebensstil über die Punkszene [Thank you, Punk Planet.]. Nach dem Abitur arbeitete er in Großbritannien und Chile in veganen Restaurants und Firmen für vegane Produkte, bevor er vor zwei Jahren in Gießen ein Studium der Ernährungswissenschaften begann.
Für sein Buch hat er sechs [oder sieben] Jahre recherchiert und legt jetzt ein kluges Werk vor, das den Veganismus zu seinen Wurzeln zurückführt und gleichzeitig die großen Fragen diskutiert, die heutige Lifestyle-Veganer umtreiben. Ihm ist einerseits klar, „dass Veganismus mehr ist als nur eine Form des Nichtkonsums. Veganismus ist auch die Idee, dass Tiere gerecht behandelt werden [sollen].“ Er spürte aber auch psychologische Erklärungen für gewaltbereiten Tierrechtsaktivismus auf, hinterfragt die Zukunft von Laborfleisch und widmet sich unvoreingenommen der Frage, wie gesund Veganismus eigentlich wirklich ist. Ihr nähert er sich von einer ganz anderen Seite, nämlich als altgedienter Veganer, der schon auf tierische Produkte verzichtete, als das noch echten Verzicht bedeutete [naja, so schlimm war es auch nicht haha] – und manchmal Folgen hatte: Koeder erkrankte Ende der neunziger Jahre [2003, Tuberkulose] schwer, weil er unter Vitamin-B12-Mangel litt [ein möglicherweise/wahrscheinlich beteiligter Faktor].
Das Vitamin findet sich [in verlässlichen Mengen, in Bezug auf Lebensmittel und unter
Ausklammerung von Supplementen und mit B12 angereicherterten Lebensmitteln]
nur in tierischen Produkten, Veganer sollten Supplemente zu sich nehmen [Genau!]. „Wir haben damals Witze
gemacht und gesagt: ,Vitamin B12 ist ja auf ungewaschenen Äpfeln‘, denn dieses
Gerücht kursierte in der Szene“, so Koeder. Der angehende Ernährungswissenschaftler
lässt jede Ideologie beiseite und sammelt in seinem Buch auch Fälle von strikt
vegan [„strikt vegan“ = vegan] ernährten
Babys, die durch Vitamin-B12-Mangel in ihrer Entwicklung zurückblieben [genau, durch B12-Mangel und/oder andere
Nährstoffmängel und Faktoren, nicht durch vegane Ernährung an sich]. Auf
Wahrheitssuche begibt er sich auch im Hinblick auf die überhöhten Erwartungen an
Fitness durch vegane Ernährung [Durch
weitgehend vollwertige vegane Ernährung, Sport/körperliche Bewegung,
ausreichend Schlaf und weitere Faktoren, die die menschliche Psyche positiv
beeinflussen, können – meiner laienhaften Meinung zufolge – oft hervorragende
Ergebnisse erzielt werden.] Bewiesen sei noch wenig [Erstmal können wir Veganer froh sein, dass (egal in welcher
Lebensphase) keine negativen Konsequenzen einer gut geplanten veganen Ernährung
bekannt sind.], auch eine höhere Lebenserwartung von Veganern nicht, dafür
ist die Datenlage noch zu dünn. Allerdings hätten „gut versorgte Veganer“ [zu empfehlen: gewisse Supplemente, siehe Nährstoff-Checkliste,
und eine tendenziell vollwertige Ernährung] vermutlich gesundheitliche Vorteile
[gegenüber der Allgemeinbevölkerung und
besonders in Bezug auf Übergewicht/Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Diabetes Typ II, metabolisches
Syndrom, Herzinfarkt, Schlaganfall und möglicherweise bestimmte Krebsarten –
viele der gewichtigsten vermeidbaren gesundheitlichen Probleme dieser Zeit]
so Koeder. Ähnlich äußert sich die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, die
Veganismus für „möglich und machbar“ [sehr
erfreulich] hält, allzu großen Enthusiasmus aber vermeidet. [...]«