This article in the English original: B12 in Vegan Foods
Verschiedene Studien haben die Nahrungsmittel in Tabelle 1 auf B12-Analoga hin getestet und fanden keine. Meines Wissens nach zeigte, außer in den Studien (siehe unten), in denen B12 oder Kuhmist sorgfältig dem Wachstumsmedium von Pflanzen hinzugefügt wurde, keine veröffentlichte Studie das Vorkommen irgendwelcher B12-Analoga in irgendeinem dieser Nahrungsmittel.
Tabelle 2 zeigt den B12-Analoga-Gehalt verschiedener pflanzlicher Nahrungsmittel:
Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse der Messung von B12-Analoga in verschiedenen Tempehs.
Die Studien in den USA und den Niederlanden zeigten kleine Mengen oder keine B12-Analoga.
Blaugrüne Algen
Blaugrüne Algen werden auch Cyanobakterien, blaugrüne Bakterien und Cyanophyta genannt. Sie sind keine wirklichen Algen, sondern Organismen mit Eigenschaften sowohl von Bakterien als auch von Algen. Sie sind zur Photosynthese fähig und man geht davon aus, dass sie die Vorfahren der Chloroplasten in Algen und Pflanzen sind.
Einige Firmen vermarkteten eine Zeit lang Algen vom Klamath Lake in Oregon (USA). Cell Tech war jahrelang einer der bekanntesten Anbieter solcher Algen. Sie verwendeten eine Art namens Aphanizomenon flos-aquae, die sie Super Blue Green Algae (SBGA) nannten und mittels eines vielschichtigen Marketingplans verkauften. Am 16. April 2003 stand Folgendes auf der jetzt nicht mehr existierenden Website von Cell Tech:
2010 Update: Es scheint, dass Cell Tech jetzt Simplexity Health heißt und die super-blaugrünen Algen nicht mehr als Vitamin-B12-Quelle anpreist.
In einer Studie aus Italien von 2009 (11) verabreichten Forscher 15 Veganern Aphanizomenon flos-aquae. Zuerst gab es eine dreimonatige Phase, in der die Veganer keine B12-Präparate einnahmen. Dann wurden ihnen sechs Kapseln der Klamath Alge von Nutratec verabreicht (die zur Verbesserung der Aufnahme auch Verdauungsenzyme enthielten).
Die in Tabelle 4 zu sehenden Ergebnisse zeigen, dass die durchschnittlichen Homocysteinwerte fielen. Die Autoren glauben, dies weise darauf hin, dass Aphanizomenon flos-aquae eine Quelle für aktives Vitamin B12 sei und dass dies „weitere größere und langfristigere, randomisierte Studien rechtfertige, um solche vorläufigen Schlussfolgerungen zu bestätigen.“
Tabelle 5 zeigt den B12-Analoga-Gehalt (µg/30 g) verschiedener Spirulina-Proben aus früheren Studien:
Das weite Spektrum der B12-Analoga-Mengen von einer Testmethode zur anderen deutet darauf hin, dass Spirulina viele verschiedene Analoga enthält, von denen viele inaktiv sind. Einige davon könnten die B12-Aktivität beim Menschen stören.
Verschiedene Meeresalgen: Bei Dulse sind weitere Untersuchungen gerechtfertigt.
Die einzige Meeresalge auf dieser Liste, bei der weitere Untersuchungen nützlich wären, ist Dulse (auch „Dulce“), das pro Portion von 3 g jeweils 0,3 bis 0,39 µg B12-Analoga enthält. Außer es wird irgendwann bewiesen, dass Dulse die MMA-Werte senken kann, sollte Dulse nicht als Quelle für aktives B12 angesehen werden.
Chen & Jiang (17) (2008, Taiwan) verwendeten die Methode der Kapillarelektrophorese, um Chlorella auf Cyanocobalamin und Hydroxocobalamin zu testen. Kapillarelektrophorese ist eine relativ neue Methode, mit der es möglich sein sollte, die exakte Struktur von Cobalamin-Analoga zu ermitteln. Sie fanden beträchtliche Mengen an Cyanocobalamin in zwei Chlorella-Proben und vernachlässigbare Mengen an B12-Analoga.
Bis Chlorella ausgiebiger an Menschen getestet wird, um festzustellen, ob es die MMA-Werte senkt, sollte man es nicht als verlässliche Vitamin-B12-Quelle – besonders, weil die Studie von Pratt & Johnson (15) kein Vitamin-B12-Vorkommen zeigte.
Tabelle 8 zeigt den B12-Analoga-Gehalt verschiedener Arten und Proben von Nori:
Bei verschieden Proben von Nori wurde ein bedeutender Gehalt von B12-Analoga gefunden. Eine Studie bestätigte das Molekulargewicht durch Papierchromatographie – dies zeigte, dass es gut möglich ist, dass es sich hier teilweise um aktives B12 handelte. Yamada et al. (20) (1996, Japan) stellten fest, dass Nori B12-Analoga enthält, die sie für aktiv hielten – sie benutzten verschiedene Proben und Testmethoden (die Ergebnisse werden hier nicht dokumentiert). Angesichts der Ergebnisse von Dagnelie (siehe Intrinsic-Factor-Untersuchung unzuverlässig bei Menschen) entschieden sich Yamada et al. (19)(1999, Japan) dafür, Nori daraufhin zu testen, ob es die MMA-Werte senken kann. Die ist die Goldstandardmethode zur Bestimmung der B12-Aktivität eines Nahrungsmittels:
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass B12 in rohem Nori sich durch das Trocknen in schädliche inaktive B12-Analoga umwandeln kann und dass getrocknetes Nori die B12-Versorgung verschlechtert. Yamada et al. erklärten, dass, obwohl getrocknetes Nori nicht als B12-Quelle verwendet werden kann, es in kleinen Mengen nicht schädlich ist. Sie glauben jedoch, dass rohes Nori eine hervorragende Quelle von echtem B12 ist.
Die Studie von Yamada et al. wurde noch durch weitere Störfaktoren verzerrt, da sie der Ernährung der Testpersonen Valin hinzufügten (eine Aminosäure, die in MMA umgewandelt werden kann, wenn ein B12-Mangel vorliegt), um die MMA-Werte zu erhöhen, so dass ein Unterschied sichtbar werden würde. Es schien, dass Valin die MMA-Werte hier nicht erhöhte, wenn es ohne Nori verabreicht wurde, und es gab keine Kontrollgruppen, was es noch schwieriger macht die Ergebnisse zu interpretieren.
Coccolithophoride Algen (Pleurochrysis carterae) werden in Japan als Kalzium-Nahrungsergänzungspräparat verwendet. Miyamoto et al. (21) (2001, Japan) analysierten sie auf B12-Analoga-Gehalt. Indem sie Flüssigchromatographie verwendeten, stellten die Forscher fest, dass die B12-Analoga aktiv waren. Sie testeten diese Analoga an Ratten mit B12-Mangel und dokumentierten, dass die Analoga die MMA-Werte der Ratten normalisierten. Die B12-Analoga blieben während sechs Monaten Lagerung stabil.
Specker et al. (7) (1988, USA) berichteten von einer sich makrobiotisch ernährenden Mutter eines Säuglings mit einem Urin-MMA-Wert von 146 µg/mg, die ihre Ernährungsweise dadurch modifizierte, dass sie mehr Meeresalgen und fermentierte Nahrungsmittel verzehrte. Der Urin-MMA-Wert des Säuglings fiel innerhalb von zwei Monaten auf 27 µg/mg und innerhalb von vier Monaten auf 13 µg/mg. Später stellte sich heraus, dass diese Mutter auch Fisch und Muschelbrühe gegessen hatte – diese hatten wahrscheinlich die Verbesserung bewirkt, nicht die Meeresalgen und fermentierten Nahrungsmittel (23). Specker et al. stellten fest: „Die vegetarische Gemeinschaft, die wir untersuchten, glaubte, dass fermentierte Nahrungsmittel in ihrer Ernährung ausreichende Mengen B12 enthielten.“ Nach der Analyse zeigte sich jedoch, dass die fermentierten Nahrungsmittel kein B12 enthielten (7).
Das Genmai-Saishoku-Paradox?
Suzuki (24) (1995, Japan) untersuchte sechs vegane Kinder, die nach der Genmai-Saishoku-Ernährungsweise (GS) ernährt wurden. Diese Ernährungsweise basiert auf großen Mengen Vollkornreis und enthält viele Meeresalgen, einschließlich 2-4 g Nori pro Tag („dried laver“), ebenfalls Hijiki, Wakame und Kombu. Die Nahrungsmittel werden biologisch angebaut und viele enthalten viel Cobalt (Buchweizen, Azukibohnen, Kidneybohnen, Shiitakepilze, Hijiki). Die Serum-B12-Werte der Kinder sind in Tabelle 11 zu sehen:
Keine der vielen gemessenen Werte zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Veganern und den vier nichtveganen Kindern (der Kontrollgruppe), einschließlich Serum-B12, mittlerem Erythrozyteneinzelvolumen (MCV) und Eisenwerten. MMA-Werte und Homocysteinwerte wurden nicht gemessen. Ein paar Hinweise darauf, wie diese Veganer eventuell Vitamin B12 zu sich nahmen:
Diese Ergebnisse sind sowohl interessant als auch verwirrend. Die Serum-B12-Werte sind einfach zu erklären – als möglicherweise inaktive B12-Analoga. Aber es ist besonders beeindruckend, dass es den Achtjährigen gut ging, angesichts der Tatsache, dass ihre Mütter schon einige Zeit vegan lebten – und angeblich ohne B12-Präparate oder angereicherte Nahrungsmittel. Leider zeigten sich bei vielen veganen Kindern nicht die gleichen positiven Ergebnisse – und bis mehr über die Ernährungsweise der nach GS ernährten Kinder bekannt ist, sollte man diese Studie als ungelöstes Rätsel ansehen.
In veganen Kreisen hört man oft, dass, wenn sich an Obst und Gemüse noch Erde befindet und man das Obst und Gemüse vor dem Verzehr nicht wäscht, Bakterien, die in der Erde und auf dem Obst und Gemüse leben, B12 liefern. Es wird auch behauptet, dass in der heutigen Welt Nahrungsmittel hygienisch und keimfrei behandelt werden, während vegane Menschen in der Vergangenheit durch nicht desinfiziertes Obst und Gemüse reichlich B12 zu sich genommen hätten. Welche Beweise gibt es für diese Behauptungen?
B12-Analoga in Erde
Es gibt einen, einen Absatz langen, Bericht, der oft in der veganen Literatur zitiert wird, weil er aufzeigen soll, dass B12 im Erdboden vorkommt. Robbins et al. (25) (1950, New York) verwendeten Euglena gracilis var. bacillari als mikrobiologische Untersuchungsmethode für Vitamin B12 „oder sein physiologisches Äquivalent“. Bei einem beachtlichen Anteil der Bakterien und Aktinomyzeten (Schimmelpilze) im Erdboden wurde entdeckt, dass sie B12-Analoga synthetisieren. B12-Analoga wurden auch in den Wurzeln von Pflanzen gefunden (0,0002 - 0,01 µg B12 pro Gramm Frischmaterial). Einige Stängel wiesen eine gewisse Menge B12-Analoga auf, Blätter und Früchte aber üblicherweise nicht. B12-Analoga wurden auch in Teichwasser und Teichschlamm gefunden. Der Bericht gab nicht an, wie viele Böden getestet worden waren, aber es schien, dass alle aus einer einzigen Region stammten. Es ist nicht bekannt, ob es sich bei diesen Molekülen um für Menschen aktive oder inaktive B12-Analoga handelte.
Herbert (26) berichtete von einer Gruppe „veganer“ Iraner, die Pflanzen in Faulschlamm (menschlichen Fäkalien) anbauten. Gemüse wurde ohne sorgfältiges Waschen gegessen und die B12-Menge war ausreichend, um einen Mangel zu verhindern. Als Quelle für diese Informationen gibt Herbert jedoch Halstead et al. (1959) (27) an, die diese Iraner in ihrem Bericht nicht erwähnen. Herbert wollte möglicherweise einen Bericht von Halstead et al. von 1960 (28) angeben, in dem berichtet wurde, dass einige iranische Dorfbewohner, die sehr wenige Tierprodukte aßen (Milchprodukte einmal pro Woche, Fleisch einmal pro Monat), normale B12-Werte hatten. Keiner der Dorfbewohner litt unter megaloblastärer Anämie. Ihr durchschnittlicher B12-Wert lag bei 411 pg/ml, was in Anbetracht ihrer Ernährungsweise ziemlich hoch ist. Die Autoren spekulierten darüber, ob der Grund hierfür war, dass ihre äußerst proteinarme Ernährung es möglich machte, dass B12 produzierende Bakterien hinauf in den Krummdarm wanderten, wo B12 absorbiert werden konnte. Sie spekulierten auch darüber, ob, weil die Dorfbewohner zusammen mit den Tieren der Bauernhöfe lebten und ihre Wohnbereiche übersät mit Fäkalien waren, sie genug B12 aufgrund von Verunreinigung zu sich nahmen.
Obst und Gemüse aus Bioanbau als B12-Quelle für Veganer
Sojabohnenpflanzen absorbieren B12
Mozafar & Oertli (29) (1992, Schweiz) fügten der Erde, in der Sojabohnenpflanzen wuchsen, Cyanocobalamin in Mengen von 10 bis 3200 µmol/l hinzu. Mit einer Intrinsic-Factor-Methode stellten sie fest, dass 12-34% des B12s von den Pflanzen absorbiert wurde. 66-87% des absorbierten Vitamins verblieb in den Wurzeln und der Rest wurde in die verschiedene anderen Teile der Pflanze, hauptsächlich die Blätter, transportiert. Mozafar betont, dass die B12-Konzentrationen in den in dieser Studie verwendeten Böden um ein Vielfaches höher waren, als die dokumentierte Vitamin-Konzentration in der Bodenlösung, die von Robbins (25) getestet wurde.
Pflanzen absorbieren B12-Analoga bei Düngung mit Kuhmist
Angesichts der oben erwähnten Ergebnisse untersuchte Mozafar (30) (1994, Schweiz) dann, wie es sich auf die B12-Mengen in Pflanzen auswirkt, wenn man dem Boden Kuhmist hinzufügt. Eine Testmethode, in der Schweine-Intrinsic-Factor verwendet wurde, wurde verwendet, um den B12-Analoga-Gehalt zu messen. Die Studie untersuchte den B12-Analoga-Gehalt von biologisch gedüngtem Boden und biologisch gedüngten Pflanzen.
Zwei Proben mit Erde wurden einem Boden entnommen, den man die letzten 16 Jahre lang alle fünf Jahre mit biologischem Dünger behandelt hatte. Der B12-Analoga-Gehalt in diesen Proben wurde mit Erde aus Böden verglichen, die nur mit Kunstdünger behandelt worden waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 12 zu sehen.
Sojabohnen-, Gerste- und Spinatpflanzen wurden dann in Töpfen mit 2,5 kg Erde gezüchtet. 10 g trockener Kuhmist wurde jedem Topf hinzugefügt. Pflanzenteile wurden sorgfältig gewaschen, um jegliche Erde zu entfernen, bevor die B12-Mengen gemessen wurden. Tabelle 13 zeigt die Ergebnisse.
Pilze und B12
2009 wurde eine Abhandlung veröffentlicht, die den B12-Analoga-Gehalt von Pilzen in Australien untersuchte (31). Die Autoren benutzten Chromatographie und Massenspektrometrie, um zu bestimmen, ob das B12 in aktiver Form vorlag – und sie glaubten, dass es in aktiver Form vorlag.
Tabelle 14 zeigt den B12-Analoga-Gehalt der Pilzproben mit dem höchsten Gehalt und der Pilzproben mit dem niedrigsten Gehalt.
Außer es wird gezeigt, dass ungewaschenes Bio-Obst und -gemüse die MMA-Werte senkt, ist die Behauptung, dass man B12 auf solche Art und Weise zu sich nehmen kann, oder mit Sicherheit zu behaupten, dass Menschen sich jemals darauf als B12-Quelle verlassen haben, nicht gerechtfertigt.
Zusätzliche Bemerkung: Die vegane Bewegung strebt üblicherweise keine Welt an, in der es genug Kühe gibt, um beachtliche Mengen an Kuhmist als Dünger zu produzieren.
Zusammenfassung:
Wenn an alle
veröffentlichten Studien betrachtet, ist das einzige pflanzliche
Nahrungsmittel, das mit der Goldstandardmethode getestet wurde (bei der geprüft
wird, ob ein Nahrungsmittel die MMA-Werte beim Menschen
senken kann), die
Meeresalge Nori. Der Konsum von Nori führte nicht zu einer verbesserten
B12-Versorgung. Aus diesem Grund könnte die Diskussion darüber, ob westliche
Veganer B12 aus pflanzlichen Nahrungsmitteln beziehen können, bereits hier
beendet werden.
Weil so
viele pflanzliche Lebensmittel in Studien die B12-Versorgung nicht verbessern
konnten und weil dieses Thema bei vielen Veganern auf großes Interesse stößt,
werden im Folgenden die wissenschaftlichen Studien zu Vitamin B12 in veganen
Lebensmitteln im Detail untersucht.
Bei einigen
Lebensmitteln scheint es tatsächlich gerechtfertigt, weitere Untersuchungen
durchzuführen. Aber solange nicht gezeigt wird, dass diese Lebensmittel konsistent
dazu in der Lage sind einen B12-Mangel aufzuheben, sollten sich Veganer nicht
auf solche Lebensmittel als B12-Quelle verlassen.
„Es kann
nicht genug betont werden, dass – bis eine bestimmte Art von Lebensmittel, in
Tests aus verschiedenen Regionen, konsistent die Vitamin-B12-Versorgung
verbessern kann (d.h. die MMA-Werte senkt) – man sich nicht auf dieses
Lebensmittel als B12-Quelle verlassen sollte.“
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Inhalt
- Einleitung
- pflanzliche Nahrungsmittel mit praktisch nicht messbarem B12-Analoga-Gehalt
- Fermentierte Nahrungsmittel
- Tempeh
- Japanischer fermentierter Schwarztee (Batabata-cha)
- Koreanische Über-Hundertjährige
- Lactobacillus-Spezies
- blaugrüne Algen
- Aphanizomenon Flos-aquae
- Spirulina
- Suizenji-Nori
- Meereslagen (Makroalgen)
- Verschiedene Meeresalgen: Bei Dulse sind weitere Untersuchungen gerechtfertigt.
- Chlorella
- Nori
- coccolithophoride Algen
- Ein Fall falscher Berichterstattung über die Vorzüge von Meeresalgen und fermentierten Nahrungsmitteln.
- Das Genmai-Saishoku-Paradox?
- Erde und Bio-Obst und -gemüse als B12-Quelle für Veganer
- B12-Analoga in Erde
- Iranische Dorfbewohner
- Obst und Gemüse aus Bioanbau als B12-Quelle für Veganer
- Sojabohnenpflanzen absorbieren B12
- Hydroponisch angebauter Salat absorbiert B12
- Pflanzen absorbieren B12-Analoga bei Düngung mit Kuhmist
- Pilze und B12
- Fazit zu Obst und Gemüse aus Bioanbau als B12-Quelle für Veganer
- Quellenangaben
Einleitung
Es gibt seit
langem viele Missverständnisse darüber, welche pflanzlichen Nahrungsmittel –
falls es überhaupt welche gibt – B12-Quellen darstellen. Die Ursache vieler
dieser Theorien sind die zur Messung von B12-Analoga verwendeten Methoden. Zu
mehr Verwirrung kommt es aufgrund von bakterieller Verunreinigung, die bei
manchen Nahrungsmitteln vorkommt, aber nicht bei anderen. Siehe B12-Testmethoden: Warum
so verwirrend? für eine
Erklärung der Methoden, die zur Messung von B12-Analoga in pflanzlichen
Nahrungsmitteln verwendet werden.
Es wäre ein Segen
für die vegane Bewegung ein veganes Lebensmittel zu finden, das von Natur aus
Vitamin B12 enthält und eine verlässliche B12-Quelle darstellt. In ihrem Eifer
eine solche B12-Quelle zu finden, empfehlen manchen vegane Aktivisten
Lebensmittel, deren Fähigkeit B12 zu liefern bestenfalls äußerst zweifelhaft
ist. Weil es zu beträchtlichen gesundheitlichen Schäden führen kann, wenn man
sich auf solche Lebensmittel als B12-Quellen verlässt, untersuche ich im
Folgenden die veröffentlichten wissenschaftlichen Studien aus einem skeptischen
Blickwinkel.
Im Gegensatz zu Tieren brauchen die meisten (vielleicht alle) Pflanzen für
keine ihrer Funktionen B12 und aus diesem Grund haben sie keine aktiven
Mechanismen zur Herstellung oder Speicherung von B12. Wenn B12 in Pflanzen
gefunden wird, kann dies eine Folge von Verunreinigung sein und somit ist dies nicht
verlässlich.
Bei vielen
Meeresalgen wurden gezeigt, dass sie B12-Analoga enthalten. Die meisten
Meeresalgen sind Makroalgen, die genau genommen keine Pflanzen sind. Manche
Makroalgen enthalten ein Enzym, das Cobalamin verwenden kann, aber sie
enthalten ebenfalls ein Enzym, das die gleiche Funktion erfüllt und kein
Cobalamin benötigt, falls dieses nicht vorhanden ist. Diese Makroalgen stellen
nicht ihr eigenes Cobalamin her, sondern haben stattdessen ein symbiotisches
Verhältnis mit Cobalamin produzierenden Bakterien (1). Man sollte darauf hinweisen, dass ich hier
absichtlich den Begriff „Cobalamin“ und nicht „Vitamin B12“ verwende, weil
nicht klar ist, ob diese Cobalamine beim Menschen aktives B12 darstellen.
Während den
1970er Jahren wurde herausgefunden, dass zwei Enzyme in Pflanzen (Kartoffeln
und Bohnenjungpflanzen) auf die Zugabe von Adenosylcobalamin (eine Coenzymform
von B12) reagierten (2, 3). Eine Erklärungsmöglichkeit ist, dass
Adenosylcobalamin einen Stoff liefert, den diese Enzyme nutzen können, aber
dass diese Pflanzen für ihr Wachstum kein Adenosylcobalamin benötigen. Bis
jetzt wurde nicht bewiesen, dass diese Pflanzen B12-Mangel-Symptomen
entgegenwirken könnten (es sind mir allerdings auch keine gut geplanten
Versuche bekannt, in denen man versucht hätte dies zu beweisen, weil man annimmt,
dass sie kein B12 enthalten). Man kann auch mit ziemlicher Sicherheit annehmen,
dass viele Veganer, die einen ernsthaften B12-Mangel entwickelten, Kartoffeln
und Bohnen aßen.
Es gibt einige
Gerüchte (aber soweit ich weiß keine Beweise), dass, wenn man Obst oder Gemüse
aus Bioanbau, z.B. Karotten, ein paar Stunden bei Raumtemperatur liegen lässt,
Bakterien auf der Oberfläche der Karotten B12 produzieren würden. Damit dies
geschehen könnte, bräuchte man auf der Oberfläche dieser Lebensmittel ganz
spezielle Bakterienarten und ebenfalls Cobalt. Bis es Forschungsergebnisse
gibt, die zeigen, dass eine solche Methode die MMA-Werte senken kann, sollten
solche Nahrungsmittel nicht als B12-Quelle angesehen werden.
Viele der
unten aufgeführten Studien analysierten den Gehalt verschiedener Lebensmittel
an Vitamin-B12-Analoga, um festzustellen, ob ein Lebensmittel Vitamin B12
enthält, anstatt mehrere unterschiedliche Lebensmittel-Proben, die in ganz
normalen Lebensmittelmärkten gekauft wurden, von Testpersonen konsumieren zu
lassen und dann zu beobachten, ob dies deren Vitamin-B12-Versorgung verbessern
würde. Dieser Ansatz bringt bedeutende Probleme mit sich:
- Selbst wenn man bestimmte Moleküle findet, die Vitamin B12 zu sein scheinen, weiß man nicht, wie diese mit anderen, inaktiven B12-Molekülen, die zwangsläufig auch in diesen Lebensmitteln vorkommen, interagieren wird.
- Wir wissen nicht, wie das B12 dort hinkam: ob die Pflanze es produzierte (unwahrscheinlich), ob es von symbiotischen Bakterien stammt oder ob es von Verunreinigung mit Fäkalien oder Insekten herrührt. Folglich wissen wir nicht, wie verlässlich der B12-Gehalt in anderen Proben dieses Lebensmittels in verschiedenen Teilen der Welt wäre.
- Die Methoden von Verpackung, Lagerung, Transport und Zubereitung können sich stark unterscheiden: zum einen die vorsichtige Behandlung im Labor, auf die sich die diese Studien beziehen, und zum anderen Lebensmittel, die jemand vielleicht in einem Lebensmittegeschäft einkauft.
Es kann nicht genug betont werden, dass – bis eine bestimmte Art von
Lebensmittel, in Tests aus verschiedenen Regionen, konsistent die Vitamin-B12-Versorgung
verbessern kann (d.h. die MMA-Werte senkt) – man sich nicht auf dieses
Lebensmittel als B12-Quelle verlassen sollte.
Pflanzliche
Nahrungsmittel mit praktisch nicht messbarem B12-Analoga-Gehalt
Verschiedene Studien haben die Nahrungsmittel in Tabelle 1 auf B12-Analoga hin getestet und fanden keine. Meines Wissens nach zeigte, außer in den Studien (siehe unten), in denen B12 oder Kuhmist sorgfältig dem Wachstumsmedium von Pflanzen hinzugefügt wurde, keine veröffentlichte Studie das Vorkommen irgendwelcher B12-Analoga in irgendeinem dieser Nahrungsmittel.
Tabelle 1 Nahrungsmittel ohne messbare
B12-Analoga
|
Amasake-Reis4
|
Gersten-Miso4
|
Miso5
|
Natto5
|
Reis-Miso4
|
Shoyu4
|
Tamari4
|
Umeboshi-Pflaumen4
|
Verschiedene
Arten Obst, Gemüse, Nüssen, Samenkernen und Getreide5
|
Tabelle 2 zeigt den B12-Analoga-Gehalt verschiedener pflanzlicher Nahrungsmittel:
Tabelle 2 B12-Analoga-Gehalt (µg/30 g)
verschiedener Nahrungsmittel
|
||
Niederlande4
|
||
Untersuchung
|
IF
|
IF oder R-ProteinA
|
fermentierte
Sojabohnen
|
0,15
|
|
Gerstenmalzsirup
Sauerteigbrot Petersilie Shiitakepilze |
0,006 –
0,1
sonst keine Informationen angegeben |
|
getrocknete,
fermentierte Sojabohnen
|
0,01
|
|
Tofu
|
keine
nachgewiesen
|
0,02
|
Sojabohnenpaste
|
0,03
|
|
Sojasoße
|
0,01B
|
|
A: Untersuchungsmethode
von Lau et al.32 (1965), in der R-Protein oder IF
verwendet wird
B: µg/30 ml IF: Intrinsic-Factor-Untersuchung |
Wie man sieht, sind die Mengen,
falls überhaupt vorhanden, sehr gering. Da die Mengen so klein sind, sollten
jegliche inaktiven Analoga keine beachtlichen negativen Auswirkungen auf das
aktive, aus anderen Quellen aufgenommene B12 einer Person haben – und falls es
sich bei diesen Analoga um aktives B12 handelt, ist die Menge sehr gering.
Demnach sollten diese Nahrungsmittel die B12-Werte von Veganern weder
verbessern noch verschlechtern.
Fermentierte
Nahrungsmittel
Weil
Bakterien B12 produzieren und fermentierte Nahrungsmittel generell durch
bakterielle Fermentation hergestellt werden, existieren viele Gerüchte in Bezug
auf den B12-Gehalt von fermentierten Nahrungsmitteln. Meines Wissens gibt es
keine Art von B12-produzierenden Bakterien, die für die Herstellung irgendeines
fermentierten Lebensmittels zwingend nötig wären – und aus diesem Grund
enthalten fermentierte Lebensmittel, die tatsächlich Vitamin B12 enthalten
sollten, dieses B12 aufgrund von Verunreinigung. Weil der menschliche Dickdarm
B12-produzierende Bakterien enthält, ist es möglich, dass Lebensmittel bei der
Herstellung mit B12-produzierenden Bakterien kontaminiert werden, besonders an
Orten, an denen weniger hygienische Umstände vorherrschen. Meines Wissens wurde
bisher kein fermentiertes pflanzliches Lebensmittel in westlichen Ländern
entdeckt, das relevante Mengen von Vitamin B12-Analoga enthalten hätte.
Tempeh
Tabelle 3 zeigt die Ergebnisse der Messung von B12-Analoga in verschiedenen Tempehs.
Tabelle 3 B12-Analoga-Gehalt (µg/30 g)
verschiedener Tempehs
|
|||
Niederlande4
|
USA7
|
Indonesien5,6
|
|
Untersuchung
|
IF
|
IF
|
IF oder R-ProteinA
|
Tempeh
|
keine
nachgewiesen
|
0,02C
|
0,054-1,2B
|
A: Untersuchungsmethode
von Lau et al.32 (1965), in der R-Protein oder IF
verwendet wird
B: 10 kommerzielle Tempeh-Proben, gekauft auf verschiedenen Märkten in Jakarta (Indonesien) C: 60 Minuten lang gekocht IF: Intrinsic Factor |
Die Studien in den USA und den Niederlanden zeigten kleine Mengen oder keine B12-Analoga.
Im Gegensatz
dazu fanden Areekul et al. (6) (1990, Indonesien/Thailand) bedeutendere Mengen von B12-Analoga. Zur
Herstellung von Tempeh braucht man Pilze, die zur Gattung Rhizopus gehören. In der Studie von Areekul et al. zeigte sich,
dass diese keine B12-Analoga produzierten. Stattdessen wurden aus der
kommerziellen Tempeh-Starterkultur Bakterien isoliert, die als Klebsiella
pneumoniae identifiziert wurden, und bestimmten diese als die Quelle der
B12-Analoga. Dies bestätigte die Ergebnisse von Albert et al. (8) (1980), die besagten, dass die Gattung Klebsiella B12-Analoga produzieren könnte. In der Studie von Albert
wurden die Analoga für aktives B12 gehalten. Ob die Analoga, die von Areekul et
al. gefunden wurden, die gleichen waren wie in der Studie von Albert, ist nicht
bekannt. Aufgrund der Tatsache, dass K. pneumoniae für die Herstellung
von Tempeh nicht nötig ist, können wir daraus schließen, dass die Ursache für
die in den Tempehs in Indonesien gefundenen B12-Analoga bakterielle Verunreinigung
war (die allerdings dort anscheinend häufig vorkommt). Tempeh in Europa und den
USA kann nicht als verlässliche B12-Quelle angesehen werden. Bis bewiesen wird,
dass Tempeh in Indonesien die MMA-Werte senkt, sollte man sich auch dort nicht
darauf verlassen.
Japanischer
fermentierter Schwarztee (Batabata-cha)
Eine Studie
der Watanabe-Arbeitsgruppe (2004) fand heraus, dass fermentierter Schwarztee
(Batabata-cha) Vitamin-B12-Analoga enthielt, die, als sie an Ratten verfüttert
wurden, deren Vitamin-B12-Status verbesserten (42). Es wäre interessant zu sehen, ob
diese Art von Tee bei Menschen den Vitamin-B12-Status konsistent verbessern
könnte.
Koreanische
Hundertjährige
Eine Studie
von 2010 aus Korea (36) zeigte,
dass Koreanische Hundert- und Über-Hundertjährige, die nur kleine Mengen
tierischer Produkte konsumierten, normale B12-Werte aufwiesen. Die Wissenschaftler
maßen den Vitamin-B12-Gehalt pflanzlicher Nahrungsmittel mithilfe einer
biologischen Messmethode und dokumentierten, dass viele der fermentierten
Lebensmittel und Meeresalgen Vitamin-B12-Analoga enthielten, die die
untersuchenden Wissenschaftler für aktiv hielten. Sie kamen zu dem Schluss,
dass diese Hundertjährigen ca. 30% ihrer B12-Aufnahme durch pflanzliche
Lebensmittel abdeckten und dass es sich hierbei um eine physiologisch
bedeutsame Menge hielt.
Dies könnte
tatsächlich zutreffen, besonders, weil die Studienteilnehmer fast zu jeder
Mahlzeit fermentierte Lebensmittel verzehrten – bei einem Großteil davon
handelte es sich um zu Hause hergestellten Kimchi [fermentierter koreanischer
Kohl, der in der Erde vergraben wird], der, den Wissenschaftlern zufolge,
mindestens 10 Monate lang fermentiert wird.
Diese Studie
ist interessant, aber solange nicht gezeigt wird, dass der Konsum von in
westlichen Ländern produziertem Kimchi auf verlässliche Weise die MMA-Werte
senkt, solange ist es keineswegs empfehlenswert sich auf Kimchi als bedeutsame
Vitamin-B12-Quelle zu verlassen.
Lactobacillus-Spezies
Lactobacillus ist eine Bakteriengattung, die in
Verdauungstrakt einiger Menschen und in den meisten probiotischen Präparaten
vorkommt. Es gibt Beweise dafür, dass einige Spezies Vitamin B12
produzieren.
Eine Studie
von 2003 mit Lactobacillus reuteri CRL1098 dokumentierte, dass diese
Bakterienart Vitamin B12 produziert und dass dieses B12 Cyanocobalamin
entsprach (41).
In einer
Studie von 2006 in Ägypten verzehrten Schulkinder Joghurt, der ausschließlich
mit Lactobacillus acidophilus fermentiert worden war – zwei Tassen täglich mit 5 x 109 koloniebildenden Einheiten (43). Nach 42 Tagen wurde ihr B12-Status mit dem anderer Schulkinder
verglichen, die kommerziell hergestellten Joghurt gegessen hatten. Die
„experimentelle Gruppe“ (die erste Gruppe) der Schulkinder zeigte eine Senkung
der Urin-MMA-Werte von 3,49 auf 2,09 mmol/mol Creatin (p = 0,02). Bei der
Kontrollgruppe, die kommerziell hergestellten Joghurt aß, zeigte sich keine
Veränderung.
In einer Studie von 2000 mit veganen
Rohköstlern verzehrten vier Veganer ein probiotisches Präparat, das Lactobacillus
acidophilus und andere Lactobacillus-Spezies enthielt (44). Nach drei Monaten hatten sich die Urin-MMA-Werte bei drei der vier
Teilnehmer gesenkt, allerdings nicht auf normale Werte. Weitere Details zu
dieser Studie sind zu sehen im Artikel Rohkost-Veganer.
Während Lactobacillus vielversprechend
aussieht, ist es zu früh, um sich darauf zu verlassen, um die B12-Versorgung
auf einem gesunden Niveau zu halten.
Blaugrüne Algen
Blaugrüne Algen werden auch Cyanobakterien, blaugrüne Bakterien und Cyanophyta genannt. Sie sind keine wirklichen Algen, sondern Organismen mit Eigenschaften sowohl von Bakterien als auch von Algen. Sie sind zur Photosynthese fähig und man geht davon aus, dass sie die Vorfahren der Chloroplasten in Algen und Pflanzen sind.
Aphanizomenon
Flos-aquae
Einige Firmen vermarkteten eine Zeit lang Algen vom Klamath Lake in Oregon (USA). Cell Tech war jahrelang einer der bekanntesten Anbieter solcher Algen. Sie verwendeten eine Art namens Aphanizomenon flos-aquae, die sie Super Blue Green Algae (SBGA) nannten und mittels eines vielschichtigen Marketingplans verkauften. Am 16. April 2003 stand Folgendes auf der jetzt nicht mehr existierenden Website von Cell Tech:
„Ist das Vitamin B12 in SBGA
bioverfügbar und bioaktiv? Ja. Die super-blaugrüne Algenunterart Aphanizomenon flos-aquae wurde von
Lancaster Labs auf den Gehalt von B12-Analoga hin untersucht – mit
mikrobiologischen Testmethoden, die mit den Methoden 952.20 und 960.46 der
Association of Analytical Chemists (AOAC) vergleichbar sind. Im Gegensatz zu
anderen pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Spirulina, die Corrinoide enthalten,
die praktisch keine Vitamin-B12-Aktivität aufweisen, ist Aphanizomenon flos-aquae eine verlässliche Quelle für Vegetarier,
die ihre Ernährung mit einer bioaktiven Form dieses wichtigen Nährstoffs
ergänzen wollen.“
Die
Testmethoden 952.20 und 960.46 benutzen jedoch die Bakterien Lactobacillus
leichmannii (9), die Corrinoide anzeigen können, die kein B12 sind (10). Siehe Tabelle 1: Testorganismen für
mikrobiologische Untersuchungen von B12. Demnach kann man daraus nur schließen, dass die
super-blaugrünen Algen von Cell Tech B12-Analoga enthalten, deren
Aktivität noch bestimmt werden muss.
2010 Update: Es scheint, dass Cell Tech jetzt Simplexity Health heißt und die super-blaugrünen Algen nicht mehr als Vitamin-B12-Quelle anpreist.
In einer Studie aus Italien von 2009 (11) verabreichten Forscher 15 Veganern Aphanizomenon flos-aquae. Zuerst gab es eine dreimonatige Phase, in der die Veganer keine B12-Präparate einnahmen. Dann wurden ihnen sechs Kapseln der Klamath Alge von Nutratec verabreicht (die zur Verbesserung der Aufnahme auch Verdauungsenzyme enthielten).
Die in Tabelle 4 zu sehenden Ergebnisse zeigen, dass die durchschnittlichen Homocysteinwerte fielen. Die Autoren glauben, dies weise darauf hin, dass Aphanizomenon flos-aquae eine Quelle für aktives Vitamin B12 sei und dass dies „weitere größere und langfristigere, randomisierte Studien rechtfertige, um solche vorläufigen Schlussfolgerungen zu bestätigen.“
Tabelle 4 Nahrungsergänzung durch Aphanizomenon
flos-aquae
|
|||
Biomarker
|
Beginn der Studie
|
3 MonateA
|
6 MonateB
|
Homocystein
(µmol/l)
|
13,7
|
15,2^
|
12,0*
|
Serum-B12
(pg/ml)
|
259
|
196^
|
237
|
Folat
(ng/ml)
|
11,0
|
10,9
|
12,5
|
^statistisch
signifikanter Unterschied zum Beginn der Studie
*statistisch
signifikanter Unterschied zum Zeitpunkt nach 3 Monaten
|
Hier sind einige
Probleme mit dieser Studie:
- Die Autoren erklärten in der Studie, dass Homocystein der verlässlichste Biomarker für B12-Aktivität ist – aber das stimmt nicht. Die Homocysteinwerte können durch die Folatzufuhr und in geringerem Ausmaß auch von der Vitamin-B6-Zufuhr beeinflusst werden. Die Methylmalonsäure-Werte sind der verlässlichste Marker für B12-Aktivität. Dies ist weithin bekannt und unumstritten. Es ist als ungewöhnlich, dass dies den Forschern nicht bekannt war.
- Die Autoren bemerkten, dass Vitamin B6 die Homocysteinwerte nicht senken können hätte, da diese Alge sehr wenig davon enthält. Sie erwähnten auch, dass die Folatwerte die Homocysteinwerte nicht beeinflussen können hätten – aber wenn man sich die Ergebnisse ansieht, erhöhten sich die Folatwerte (der Unterschied war jedoch statistisch nicht signifikant.).
- Die Homocysteinwerte dieser Veganer waren anfangs ziemlich hoch und, als die Studie zu Ende war, waren sie immer noch viel zu hoch. Ein gesünderer Wert läge näher bei 6 - 8 µmol/l.
- Die Homocysteinwerte eines Studienteilnehmers stiegen und die Homocysteinwerte eines anderen Studienteilnehmers, die bei ca. 10 µmol/l lagen, zeigten keine Veränderung durch die zusätzliche Einnahme der Algen.
- Die Forscher erhielten die Algen direkt von einer Firma, die diese Algenpräparate herstellt. Es wäre verlässlicher gewesen, wenn die Algen in einem Laden gekauft worden wären und die Firma nicht gewusst hätte, dass die Präparate getestet werden würden.
In einer
weiteren Studie aus Italien (2002) (12) hatten Vegetarier sehr hohe Homocysteinwerte (25 µmol/l). Diese Werte
sind sehr viel höher als in fast allen anderen Studien, so dass man sich schon
fast wundert, was wohl in Italien los ist.
Abschließend
lässt sich sagen, dass es scheint, dass Aphanizomenon flos-aquae
möglicherweise eine gewisse Menge an B12-Aktivität bei Menschen zeigen könnte. Im
Gegensatz dazu konnten dadurch die Homocysteinwerte nicht auf ein ideales
Niveau gesenkt werden, während Vitamin-B12-Präparate die Werte erfolgreich
senken. Zu diesem Zeitpunkt ist es klug sich für eine optimale Gesundheit nicht
auf diese Algen zu verlassen.
Spirulina
Eine
wissenschaftliche Arbeitsgruppe aus Indien veröffentlichte 2010 einen Artikel,
in dem sie Untersuchungen zum Vitamin-B12-Gehalt von Spirulina (Spirulina
platensis) darlegten. Sie glaubten, 35 - 38 µg Methylcobalamin pro 100 g
Trockenmasse gefunden zu haben (40).
Tabelle 5 zeigt den B12-Analoga-Gehalt (µg/30 g) verschiedener Spirulina-Proben aus früheren Studien:
Tabelle 5 B12-Analoga-Gehalt (µg/30 g)
von Spirulina
|
|||||||
Niederlande4
|
USA13
|
Japan14
|
|||||
Untersuchung
|
IF
|
L. leich.
|
IF
|
L. leich.
|
L. leich.
|
IF
|
PC
|
Spirulina
|
14,5
|
67
|
36,7
|
193,1
|
73
|
2,5
|
0,44
|
Spirulina
|
6
|
35,3
|
38
|
1,9
|
0,32
|
||
Spirulina
|
1,67
|
8,7
|
44
|
5,2
|
0,88
|
||
IF:
Intrinsic-Factor-Untersuchung
PC: Papierchromatographie-Untersuchung |
Das weite Spektrum der B12-Analoga-Mengen von einer Testmethode zur anderen deutet darauf hin, dass Spirulina viele verschiedene Analoga enthält, von denen viele inaktiv sind. Einige davon könnten die B12-Aktivität beim Menschen stören.
In einer in
medizinischen Fachzeitschriften veröffentlichten Studie, in der Spirulina
getestet worden war, zeigte sich tatsächlich ein Absinken der B12-Aktivität bei
Menschen, die eine Kombination aus Spirulina und Nori verabreicht bekamen (Dagnelie et al., 1991, Niederlande).
In der „Herbst
2005“-Ausgabe von The Vegan (S. 30) berichtete die Vegan Society
(UK) von einem Test, den sie durchgeführt hatten und in dem sie Chlorella und
Spirulina verwendeten, um erhöhte MMA-Werte zu behandeln. Drei Personen mit
nicht normalen MMA-Werten wurde Spirulina verabreicht und ihre MMA-Werte
blieben im nicht normalen Bereich.
Suizenji-nori
Watanabe et al
(2006, 38) fanden in
der blaugrünen Alge Suizenji-nori nur Analoga, die sie für inaktive
Vitamin-B12-Analoga hielten.
Meeresalgen
(Makroalgen)
Verschiedene Meeresalgen: Bei Dulse sind weitere Untersuchungen gerechtfertigt.
Tabelle 6 zeigt den
B12-Analoga-Gehalt von Arame, Dulse, Hijiki, Kelp, Kombu und Wakame pro 30 g
Algen. Man sollte beachten, dass 30 g eine große Menge Algen sind. Eine normale
Portion entspräche eher ca. 3 g. Meereslagen enthalten normalerweise auch sehr
viel Jod – und eine hohe Jodzufuhr kann Probleme verursachen. Riesige Mengen an
Meeresalgen zu verzehren ist also nicht zu empfehlen.
Tabelle 6 B12-Analoga-Gehalt (µg/30 g)
verschiedener Meeresalgen
|
|||
Untersuchung
|
IF
|
L. leich.
|
IF
|
Arame
|
0,042
|
||
Dulse (Palmaria
palmata)
|
3,9
|
3
|
|
Hijiki
|
< 0,006
|
< 0,006
|
|
Kelp
|
1,2
|
0,12
|
|
Kombu
|
0,84
|
0,018
|
0,57-1,3A
|
Wakame
|
1,4
|
0,009
|
1,29B
|
IF:
Intrinsic-Factor-Untersuchung
A: Spektrum von 5 Proben 3 verschiedener Marken, wobei 3 Proben 60 Minuten lange gekocht wurden B: 60 Minuten lang gekocht |
Die einzige Meeresalge auf dieser Liste, bei der weitere Untersuchungen nützlich wären, ist Dulse (auch „Dulce“), das pro Portion von 3 g jeweils 0,3 bis 0,39 µg B12-Analoga enthält. Außer es wird irgendwann bewiesen, dass Dulse die MMA-Werte senken kann, sollte Dulse nicht als Quelle für aktives B12 angesehen werden.
Chlorella
Pratt &
Johnson (15) (1968, USA) untersuchten zahlreiche Proben von
Chlorella und fanden gelegentlich B12-Analoga-Mengen, die sich im Fehlerbereich
der jeweiligen Testmethode befanden. In anderen Worten: Sie konnten keine
praktisch brauchbaren Mengen finden. Sie erwähnten, dass ihre
Extraktionsmethoden eventuell nicht ausreichend waren – aber sie wendeten viele
verschiedene Methoden an. Sie erwähnten auch, dass der synthetische Nährboden,
auf dem sie Chlorella züchteten, die Synthese von B12-Analoga eventuell
beeinträchtigt haben könnte.
Kittaka-Katsura
et al. (16) (2002, Japan) maßen die B12-Analoga-Mengen in
Chlorella, indem sie sowohl die Untersuchungsmethode mit Lactobacillus
leichmannii ATCC 7830 als auch eine Methode mit Intrinsic Factor
anwendeten. Beide Methoden zeigten ungefähr die gleichen Mengen an B12-Analoga –
diese sind in Tabelle 7 zu sehen. Diese Studie wurde auch in Watanabe et al. (2002, 37) erörtert.
In der „Herbst
2005“-Ausgabe von The Vegan (S. 30) berichtete die Vegan Society (UK) von
einem Test, den sie durchgeführt hatten und in dem sie Chlorella und Spirulina
verwendeten, um erhöhte MMA-Werte zu behandeln. Während sie die Ergebnisse des
Tests als „nicht aussagekräftig“ bewerteten, zeigte sich bei der einen Person,
die weiterhin am Test teilnahm und Chlorella einnahm, eine Normalisierung der
MMA-Werte.
Chen & Jiang (17) (2008, Taiwan) verwendeten die Methode der Kapillarelektrophorese, um Chlorella auf Cyanocobalamin und Hydroxocobalamin zu testen. Kapillarelektrophorese ist eine relativ neue Methode, mit der es möglich sein sollte, die exakte Struktur von Cobalamin-Analoga zu ermitteln. Sie fanden beträchtliche Mengen an Cyanocobalamin in zwei Chlorella-Proben und vernachlässigbare Mengen an B12-Analoga.
Tabelle 7 B12-Analoga-Gehalt (µg/30 g) von
Chlorella
|
|||||
Japan16
|
Taiwan17
|
||||
Untersuchung
|
E. gracilis & O.
malhamensis
|
L. leich.
|
IF
|
Kapillarelektrophorese
|
|
Chlorella
vulgaris
|
keine
nachgewiesen
|
||||
Chlorella
pyrenoidosa
|
keine
nachgewiesen
|
||||
Chlorella
sp.
|
60,4 - 85,7
|
60,1 - 63,5
|
3,9
|
11,4
|
|
IF: Intrinsic
Factor
|
Bis Chlorella ausgiebiger an Menschen getestet wird, um festzustellen, ob es die MMA-Werte senkt, sollte man es nicht als verlässliche Vitamin-B12-Quelle – besonders, weil die Studie von Pratt & Johnson (15) kein Vitamin-B12-Vorkommen zeigte.
Nori
Tabelle 8 zeigt den B12-Analoga-Gehalt verschiedener Arten und Proben von Nori:
Tabelle 8 B12-Analoga-Gehalt (µg/30 g)
von Nori
|
|||||||
Japan18
|
|||||||
Untersuchung
|
IF
|
L. leich.
|
L. leich.
|
IF
|
E. Coli 215
|
IF
|
PC
|
Nori (P.
umbilica)
|
3,6
|
||||||
Nori (P.
tenera)
|
5,4-12,9A
|
||||||
Nori
(violett, Porphyra sp)
|
9,7
|
7,5
|
|||||
Nori
(grün, Enteromorpha sp)
|
19,1
|
21
|
|||||
Nori (P.
tenera)
|
20,1
|
20,1
|
|||||
getrocknetes
Nori (P. tenera)
|
4,3
|
< 4,3
|
1,5
|
||||
rohes Nori
(P. tenera)
|
3,8
|
~ 3,8
|
2,7
|
||||
A: Spektrum
von 3 verschiedenen Proben
IF: Intrinsic-Factor-Untersuchung PC: Papierchromatographie-Untersuchung |
Bei verschieden Proben von Nori wurde ein bedeutender Gehalt von B12-Analoga gefunden. Eine Studie bestätigte das Molekulargewicht durch Papierchromatographie – dies zeigte, dass es gut möglich ist, dass es sich hier teilweise um aktives B12 handelte. Yamada et al. (20) (1996, Japan) stellten fest, dass Nori B12-Analoga enthält, die sie für aktiv hielten – sie benutzten verschiedene Proben und Testmethoden (die Ergebnisse werden hier nicht dokumentiert). Angesichts der Ergebnisse von Dagnelie (siehe Intrinsic-Factor-Untersuchung unzuverlässig bei Menschen) entschieden sich Yamada et al. (19)(1999, Japan) dafür, Nori daraufhin zu testen, ob es die MMA-Werte senken kann. Die ist die Goldstandardmethode zur Bestimmung der B12-Aktivität eines Nahrungsmittels:
Rohes Nori
wurde in einem Zeitraum von 48 Stunden nach der Ernte gekauft. Getrocknetes
Nori wurde in einem Laden gekauft. Der Unterschied zwischen inaktivem und
aktivem B12 wurde durch eine Intrinsic-Factor-Methode bestimmt und die
Ergebnisse durch Papierchromatographie bestätigt. Zehn Personen (alle
Nicht-Vegetarier) wurden untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle 9 zu sehen.
Anzahl der Testpersonen
|
B12 in Form von Analoga
|
Menge
|
Dauer
|
Urin-MMA
|
|
getrocknetes
Nori
|
6
|
65%
|
40 g (20
Blätter)A
|
6-9 Tage
|
erhöhte
sich um 77% SS
|
rohes Nori
|
4
|
27%
|
320 g pro
Tag A
|
3-6 Tage
|
erhöhte
sich um 5% NS
|
A –
gleiche Mengen
NS – nicht statistisch signifikant SS - statistisch signifikant |
Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass B12 in rohem Nori sich durch das Trocknen in schädliche inaktive B12-Analoga umwandeln kann und dass getrocknetes Nori die B12-Versorgung verschlechtert. Yamada et al. erklärten, dass, obwohl getrocknetes Nori nicht als B12-Quelle verwendet werden kann, es in kleinen Mengen nicht schädlich ist. Sie glauben jedoch, dass rohes Nori eine hervorragende Quelle von echtem B12 ist.
Ich stimme
mit ihrer Schlussfolgerung nicht überein, dass rohes Nori eine hervorragende
Quelle von aktivem B12 ist. Als die Testpersonen rohes Nori aßen, stiegen ihre
Urin-MMA-Werte um 5%. Während dieser Anstieg nicht groß genug war, um
statistisch signifikant zu sein, weist es doch darauf hin, dass rohes Nori die
B12-Werte nicht verbesserte (was notwendigerweise die MMA-Werte gesenkt und
nicht erhöht hätte). Diese Studie zeigte, dass diese Probe von rohem Nori nicht
genug inaktives B12 im Vergleich mit aktivem B12 enthielt, um bedeutende
negative Auswirkungen zu haben – aber diese Studie lieferte keinen Beweis für
einen vorteilhaften Effekt.
Die Studie von Yamada et al. wurde noch durch weitere Störfaktoren verzerrt, da sie der Ernährung der Testpersonen Valin hinzufügten (eine Aminosäure, die in MMA umgewandelt werden kann, wenn ein B12-Mangel vorliegt), um die MMA-Werte zu erhöhen, so dass ein Unterschied sichtbar werden würde. Es schien, dass Valin die MMA-Werte hier nicht erhöhte, wenn es ohne Nori verabreicht wurde, und es gab keine Kontrollgruppen, was es noch schwieriger macht die Ergebnisse zu interpretieren.
Andere
Studien haben den B12-Analoga-Gehalt von Nori gemessen – aber ohne zu testen,
ob die Analoga MMA-Werte senken können hätten:
- Watanabe F, Takenaka S, Katsura H, Miyamoto E, Abe K, Tamura Y, Nakatsuka T, Nakano Y. Characterization of a vitamin B12 compound in the edible purple laver, Porphyra yezoensis. Biosci Biotechnol Biochem. 2000 Dec;64(12):2712-5. (Abstract)
- Miyamoto E, Yabuta Y, Kwak CS, Enomoto T, Watanabe F. Characterization of vitamin B12 compounds from Korean purple laver (Porphyra sp.) products. J Agric Food Chem. 2009 Apr 8;57(7):2793-6.
- Kwak CS, Hwang JY, Watanabe F, Park SC. Vitamin B12 Contents in Some Korean Fermented Foods and Edible Seaweeds. Korean J Nutr. 2008 Jul;41(5):439-447. (Abstract) Article in Korean.
Coccolithophoride Algen
Tabelle 10 B12-Analoga-Gehalt (µg/30 g)
von coccolithophoriden Algen
|
||
Japan21
|
||
Untersuchung
|
IF
|
L. delbrueckii
|
coccolithophoride
Algen (Pleurochrysis carterae)
|
37,6
|
37,6A
|
A: In der
Studie wurde angegeben, dass die Menge hier „gleich“ wie bei der IF-Methode
war. Die tatsächliche Menge wurde nicht angegeben.
A: gleichgroße Mengen IF: Intrinsic Factor |
Coccolithophoride Algen (Pleurochrysis carterae) werden in Japan als Kalzium-Nahrungsergänzungspräparat verwendet. Miyamoto et al. (21) (2001, Japan) analysierten sie auf B12-Analoga-Gehalt. Indem sie Flüssigchromatographie verwendeten, stellten die Forscher fest, dass die B12-Analoga aktiv waren. Sie testeten diese Analoga an Ratten mit B12-Mangel und dokumentierten, dass die Analoga die MMA-Werte der Ratten normalisierten. Die B12-Analoga blieben während sechs Monaten Lagerung stabil.
Dieselbe
Forschergruppe führten später eine zweite Studie zu coccolithophoriden Algen durch
(22), testeten aber immer noch nicht, ob sie die MMA-Werte
bei Menschen senken können.
Diese Algenart sollte weiter untersucht werden, um zu sehen, ob die die MMA-Werte konsistent senken kann.
Ein Fall
falscher Berichterstattung über die Vorzüge von Meeresalgen und fermentierten
Nahrungsmitteln.
Specker et al. (7) (1988, USA) berichteten von einer sich makrobiotisch ernährenden Mutter eines Säuglings mit einem Urin-MMA-Wert von 146 µg/mg, die ihre Ernährungsweise dadurch modifizierte, dass sie mehr Meeresalgen und fermentierte Nahrungsmittel verzehrte. Der Urin-MMA-Wert des Säuglings fiel innerhalb von zwei Monaten auf 27 µg/mg und innerhalb von vier Monaten auf 13 µg/mg. Später stellte sich heraus, dass diese Mutter auch Fisch und Muschelbrühe gegessen hatte – diese hatten wahrscheinlich die Verbesserung bewirkt, nicht die Meeresalgen und fermentierten Nahrungsmittel (23). Specker et al. stellten fest: „Die vegetarische Gemeinschaft, die wir untersuchten, glaubte, dass fermentierte Nahrungsmittel in ihrer Ernährung ausreichende Mengen B12 enthielten.“ Nach der Analyse zeigte sich jedoch, dass die fermentierten Nahrungsmittel kein B12 enthielten (7).
Das Genmai-Saishoku-Paradox?
Suzuki (24) (1995, Japan) untersuchte sechs vegane Kinder, die nach der Genmai-Saishoku-Ernährungsweise (GS) ernährt wurden. Diese Ernährungsweise basiert auf großen Mengen Vollkornreis und enthält viele Meeresalgen, einschließlich 2-4 g Nori pro Tag („dried laver“), ebenfalls Hijiki, Wakame und Kombu. Die Nahrungsmittel werden biologisch angebaut und viele enthalten viel Cobalt (Buchweizen, Azukibohnen, Kidneybohnen, Shiitakepilze, Hijiki). Die Serum-B12-Werte der Kinder sind in Tabelle 11 zu sehen:
Tabelle 11 Ergebnisse von Suzuki24
|
||
Alter (in Jahren)
|
seit ... Jahren vegan
|
Serum-B12
|
7,1
|
4,4
|
520
|
7,7
|
4,4
|
720
|
8,6A
|
8,6
|
480
|
8,8A
|
8,8
|
300
|
12,7
|
10
|
320
|
14,6
|
10
|
320
|
Durchschnitt
|
443 (±
164)
|
|
A: ausschließlich
gestillt bis zum Alter von 6 Monaten. Die Mütter hatten vor der Empfängnis
bereits 9,6 bzw. 6,5 Jahre vegan gelebt. Beide Mütter verzehrten pro Tag 2 g
Nori.
|
Keine der vielen gemessenen Werte zeigten deutliche Unterschiede zwischen den Veganern und den vier nichtveganen Kindern (der Kontrollgruppe), einschließlich Serum-B12, mittlerem Erythrozyteneinzelvolumen (MCV) und Eisenwerten. MMA-Werte und Homocysteinwerte wurden nicht gemessen. Ein paar Hinweise darauf, wie diese Veganer eventuell Vitamin B12 zu sich nahmen:
- Durch Nori oder die anderen Meeresalgen. Das Nori war höchstwahrscheinlich getrocknet.
- Kleine Mengen B12 durch Verunreinigung oder B12-Aufnahme von Pflanzen, die in tierischen Fäkalien gewachsen waren.
- B12 aus dem B12-Speicher der Mütter.
Diese Ergebnisse sind sowohl interessant als auch verwirrend. Die Serum-B12-Werte sind einfach zu erklären – als möglicherweise inaktive B12-Analoga. Aber es ist besonders beeindruckend, dass es den Achtjährigen gut ging, angesichts der Tatsache, dass ihre Mütter schon einige Zeit vegan lebten – und angeblich ohne B12-Präparate oder angereicherte Nahrungsmittel. Leider zeigten sich bei vielen veganen Kindern nicht die gleichen positiven Ergebnisse – und bis mehr über die Ernährungsweise der nach GS ernährten Kinder bekannt ist, sollte man diese Studie als ungelöstes Rätsel ansehen.
Wenn diese Kinder
meine eigenen Kinder wären, würde ich sicherstellen, dass sie anfangen,
zumindest ein mäßigdosiertiers B12-Präparat einzunehmen, um abzusichern, dass
sie auch weiterhin bei guter Gesundheit bleiben.
Erde und Bio-Obst
und -gemüse als B12 Quelle für Veganer
In veganen Kreisen hört man oft, dass, wenn sich an Obst und Gemüse noch Erde befindet und man das Obst und Gemüse vor dem Verzehr nicht wäscht, Bakterien, die in der Erde und auf dem Obst und Gemüse leben, B12 liefern. Es wird auch behauptet, dass in der heutigen Welt Nahrungsmittel hygienisch und keimfrei behandelt werden, während vegane Menschen in der Vergangenheit durch nicht desinfiziertes Obst und Gemüse reichlich B12 zu sich genommen hätten. Welche Beweise gibt es für diese Behauptungen?
B12-Analoga in Erde
Es gibt einen, einen Absatz langen, Bericht, der oft in der veganen Literatur zitiert wird, weil er aufzeigen soll, dass B12 im Erdboden vorkommt. Robbins et al. (25) (1950, New York) verwendeten Euglena gracilis var. bacillari als mikrobiologische Untersuchungsmethode für Vitamin B12 „oder sein physiologisches Äquivalent“. Bei einem beachtlichen Anteil der Bakterien und Aktinomyzeten (Schimmelpilze) im Erdboden wurde entdeckt, dass sie B12-Analoga synthetisieren. B12-Analoga wurden auch in den Wurzeln von Pflanzen gefunden (0,0002 - 0,01 µg B12 pro Gramm Frischmaterial). Einige Stängel wiesen eine gewisse Menge B12-Analoga auf, Blätter und Früchte aber üblicherweise nicht. B12-Analoga wurden auch in Teichwasser und Teichschlamm gefunden. Der Bericht gab nicht an, wie viele Böden getestet worden waren, aber es schien, dass alle aus einer einzigen Region stammten. Es ist nicht bekannt, ob es sich bei diesen Molekülen um für Menschen aktive oder inaktive B12-Analoga handelte.
Iranische
Dorfbewohner
Herbert (26) berichtete von einer Gruppe „veganer“ Iraner, die Pflanzen in Faulschlamm (menschlichen Fäkalien) anbauten. Gemüse wurde ohne sorgfältiges Waschen gegessen und die B12-Menge war ausreichend, um einen Mangel zu verhindern. Als Quelle für diese Informationen gibt Herbert jedoch Halstead et al. (1959) (27) an, die diese Iraner in ihrem Bericht nicht erwähnen. Herbert wollte möglicherweise einen Bericht von Halstead et al. von 1960 (28) angeben, in dem berichtet wurde, dass einige iranische Dorfbewohner, die sehr wenige Tierprodukte aßen (Milchprodukte einmal pro Woche, Fleisch einmal pro Monat), normale B12-Werte hatten. Keiner der Dorfbewohner litt unter megaloblastärer Anämie. Ihr durchschnittlicher B12-Wert lag bei 411 pg/ml, was in Anbetracht ihrer Ernährungsweise ziemlich hoch ist. Die Autoren spekulierten darüber, ob der Grund hierfür war, dass ihre äußerst proteinarme Ernährung es möglich machte, dass B12 produzierende Bakterien hinauf in den Krummdarm wanderten, wo B12 absorbiert werden konnte. Sie spekulierten auch darüber, ob, weil die Dorfbewohner zusammen mit den Tieren der Bauernhöfe lebten und ihre Wohnbereiche übersät mit Fäkalien waren, sie genug B12 aufgrund von Verunreinigung zu sich nahmen.
Obst und Gemüse aus Bioanbau als B12-Quelle für Veganer
Sojabohnenpflanzen absorbieren B12
Mozafar & Oertli (29) (1992, Schweiz) fügten der Erde, in der Sojabohnenpflanzen wuchsen, Cyanocobalamin in Mengen von 10 bis 3200 µmol/l hinzu. Mit einer Intrinsic-Factor-Methode stellten sie fest, dass 12-34% des B12s von den Pflanzen absorbiert wurde. 66-87% des absorbierten Vitamins verblieb in den Wurzeln und der Rest wurde in die verschiedene anderen Teile der Pflanze, hauptsächlich die Blätter, transportiert. Mozafar betont, dass die B12-Konzentrationen in den in dieser Studie verwendeten Böden um ein Vielfaches höher waren, als die dokumentierte Vitamin-Konzentration in der Bodenlösung, die von Robbins (25) getestet wurde.
Pflanzen absorbieren B12-Analoga bei Düngung mit Kuhmist
Angesichts der oben erwähnten Ergebnisse untersuchte Mozafar (30) (1994, Schweiz) dann, wie es sich auf die B12-Mengen in Pflanzen auswirkt, wenn man dem Boden Kuhmist hinzufügt. Eine Testmethode, in der Schweine-Intrinsic-Factor verwendet wurde, wurde verwendet, um den B12-Analoga-Gehalt zu messen. Die Studie untersuchte den B12-Analoga-Gehalt von biologisch gedüngtem Boden und biologisch gedüngten Pflanzen.
Zwei Proben mit Erde wurden einem Boden entnommen, den man die letzten 16 Jahre lang alle fünf Jahre mit biologischem Dünger behandelt hatte. Der B12-Analoga-Gehalt in diesen Proben wurde mit Erde aus Böden verglichen, die nur mit Kunstdünger behandelt worden waren. Die Ergebnisse sind in Tabelle 12 zu sehen.
Tabelle 12 B12-Analoga in Erde30
|
||
Probe 1
(µg/kg) |
Probe 2
(µg/kg) |
|
Erde mit
Kunstdünger
|
9
|
5
|
Erde mit
biologischem DüngerA
|
14
|
10
|
A: alle 5
Jahre mit biologischem Dünger behandelt
|
Sojabohnen-, Gerste- und Spinatpflanzen wurden dann in Töpfen mit 2,5 kg Erde gezüchtet. 10 g trockener Kuhmist wurde jedem Topf hinzugefügt. Pflanzenteile wurden sorgfältig gewaschen, um jegliche Erde zu entfernen, bevor die B12-Mengen gemessen wurden. Tabelle 13 zeigt die Ergebnisse.
Tabelle 13 B12-Analoga (ng/g) in
Pflanzen30
|
||
Erde ohne Dünger
|
„Bio“ (10 g getrockneter Kuhmist wurde hinzugefügt)
|
|
Sojabohnen
|
1,6
|
2,9
|
Gerstenkörner
|
2,6A
|
9,1A
|
Spinat
|
6,9B
|
17,8B
|
A,B: statistisch
signifikanter Unterschied zwischen Gruppen mit gleichem Buchstaben
|
Die weitere Analyse zeigte, dass die meisten oder alle B12-Analoga in den Pflanzen ungebunden vorlagen. Mouafar schloss daraus, dass die B12-Aufnahme aus dem Erdboden durch Pflanzen, besonders aus mit Fäkalien gedüngtem Boden, Menschen, die diese Pflanzen essen, mit einer gewissen Menge B12 versorgen könnte - und dies könnte der Grund dafür sein, dass manche Veganer, die keine B12-Präparate einnehmen, keinen B12-Mangel entwickeln.
Bedeutet
das, dass biologisch angebaute Nahrungsmittel eine gute Quelle für B12 sind?
Nein. Diese Studien zeigen, dass, wenn man dem Boden B12-Analoga hinzufügt,
Pflanzen diese absorbieren können.
Pilze und B12
Eine Studie von 2012 von
Watanabe et al. (35) fand in den folgenden Pilzen Vitamin
B12 – es wurde angenommen, dass dieses B12 in aktiver Form vorlag (pro 100 g
Trockengewicht):
- 2,9 – 3,9 µg in Totentrompete (Craterellus cornucopioides)
- 1,3 – 2,1 µg in Echten Pfifferlingen (Cantharellus cibarius)
- 1,3 µg in Gemeinen Riesenschirmlingen (Parasol) (Macrolepiota procera)
- 0,3 – 0,4 µg in Gemeinen Steinpilzen (Boletus spp.)
- 0,2 µg in Austernpilzen (Pleurotus ostreatus)
- 0,1 µg in Spitz-Morcheln (Morchella conica)
Die Autoren erklärten, dass 100 g Trockengewicht ungefähr 1 kg frischen
Pilzen entsprächen. Sie erklärten, dass eine mäßige Zufuhr von Totentrompete
oder Echten Pfifferlingen “möglicherweise leichtfügig zur Prävention eines
schweren B12-Mangels bei Vegetariern beitragen könnte”. Sie wussten nicht,
warum die Pilze B12 enthielten und testeten die Pilze auch nicht an Menschen,
um festzustellen, ob oder wie gut der Konsum dieser Pilze die MMA-Werte senken
könnte.
2009 wurde eine Abhandlung veröffentlicht, die den B12-Analoga-Gehalt von Pilzen in Australien untersuchte (31). Die Autoren benutzten Chromatographie und Massenspektrometrie, um zu bestimmen, ob das B12 in aktiver Form vorlag – und sie glaubten, dass es in aktiver Form vorlag.
Tabelle 14 zeigt den B12-Analoga-Gehalt der Pilzproben mit dem höchsten Gehalt und der Pilzproben mit dem niedrigsten Gehalt.
Tabelle 14 B12 in Pilzen
|
|||
Zucht-Champignon
|
Becherlingsartiger
|
flacher Pilz
|
|
höchster Gehalt
|
|||
Hut
|
1005
|
567
|
161
|
Pilzfleisch
|
233
|
83
|
84
|
Stiel
|
17
|
255
|
465
|
Haut
|
217
|
1015
|
354
|
Gesamtmenge
(ng / 400 g)
|
1472
|
1920
|
1064
|
ng pro
Tassea
|
257,60
|
336,00
|
186,20
|
µg pro
Tasse
|
0,26
|
0,34
|
0,19
|
notwendige
Verzehrsmenge (in Tassen), um die täglich empfohlene Menge [RDA] zu
erreichen
|
9,32
|
7,14
|
12,89
|
niedrigster Gehalt
|
|||
Hut
|
11
|
8
|
17
|
Pilzfleisch
|
4
|
7
|
4
|
Stiel
|
11
|
7
|
12
|
Haut
|
36
|
20
|
68
|
Gesamtmenge
(ng / 400 g)
|
62
|
42
|
101
|
ng pro
Tassea
|
10,85
|
7,35
|
17,68
|
mcg pro
Tasse
|
0,01
|
0,01
|
0,02
|
notwendige
Verzehrsmenge (in Tassen), um die täglich empfohlene Menge [RDA] zu
erreichen
|
221,20
|
326,53
|
135,79
|
aangenommene Menge von 70 g pro
Tasse
|
Wenn wir annehmen, dass es sich hier um aktive B12-Analoga handelt, müsste man täglich 7 bis 326 Tassen Pilze essen, um die täglich empfohlene B12-Menge [RDA] zu verzehren.
Bezüglich der Quelle des B12s waren sich die Autoren nicht sicher, aber sie erklärten:
„Die hohe Konzentration von Vitamin
B12 in der Pilzhaut lässt darauf schließen, dass es nicht in den Pilzen
synthetisiert wurde, sondern, dass es entweder direkt vom Kompost absorbiert
wurde oder von Bakterien auf der Pilzoberfläche synthetisiert wurde. Die letzte
Möglichkeit ist wahrscheinlicher, weil Pilze kein Wurzelsystem haben, um das
Vitamin im Kompost aufzunehmen, wie es bei Wurzelpflanzen der Fall ist, die
Vitamine aus Erdboden, der Dünger enthält, aufnehmen können.“
Eine Studie
aus Italien von 2005 fand beachtliche Mengen Vitamin-B12-Analoga in Pilzen (33). 250 g P. nebrodensis enthielt 4,8 µg Vitamin B12. Verwendet wurde
eine immunenzymatische Untersuchungsmethode. Laut dem Bericht scheint es, dass
der Boden keine Art von organischem Abfall enthielt. Es ist nicht klar, ob die
B12-Analoga aktiv waren.
Schlussfolgerung zu Obst und Gemüse aus Bioanbau als B12-Quelle für Veganer
Außer es wird gezeigt, dass ungewaschenes Bio-Obst und -gemüse die MMA-Werte senkt, ist die Behauptung, dass man B12 auf solche Art und Weise zu sich nehmen kann, oder mit Sicherheit zu behaupten, dass Menschen sich jemals darauf als B12-Quelle verlassen haben, nicht gerechtfertigt.
Erst wenn
jemand wahllos Bio-Lebensmittel auf Märkten und in Geschäften im ganzen Land
(oder überall auf der Welt) kauft und durchweg bewiesen wird, dass der Konsum
dieser Lebensmittel die MMA-Werte senkt, erst dann würde man kein beachtliches
Risiko mehr eingehen, wenn man sich für B12 auf Bio-Lebensmittel verlassen
würde. Auf Veganhealth.org werden die Fälle von vielen Veganern, die an
B12-Mangel litten, dokumentiert – und man kann mit Sicherheit annehmen, dass
viele von ihnen beachtliche Mengen Bio-Lebensmittel konsumierten.
Zusätzliche Bemerkung: Die vegane Bewegung strebt üblicherweise keine Welt an, in der es genug Kühe gibt, um beachtliche Mengen an Kuhmist als Dünger zu produzieren.
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Ebenfalls
eingesehen:
Watanabe F.
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Watanabe F,
Katsura H, Miyamoto E, Takenaka S, Abe K, Yamasaki Y, Nakano Y.
Characterization of vitamin B12 in an edible green laver (Entromopha
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