This article in the English original: Immerman - The Exception
Immerman (1) (1981) ist der Autor eines
einsamen von Experten begutachteten Artikels, der die Notwendigkeit der
Einnahme von B12 für Veganer herunterspielt statt sie zu betonen. Immerman sah
sich 13 Fallstudien an, in denen Veganer mit B12-Mangel vorkamen. Er listet
eine Reihe von Kriterien auf und behauptet, man müsse diese Kriterien anwenden,
um einen echten ernährungsbedingten B12-Mangel zu bestimmen - im Gegensatz zu anderen
Problemen wie z.B.:
- Malabsorption, verursacht durch:
- unzureichende Mengen von Protein, Kalorien oder Folat
- Strahlung, Medikamente und Toxine (Neomycin, Colchicin, Paraaminosalicylsäure, Alkohol)
- Bauchspeicheldrüsentumor
- Störung im Dünndarm der Kontraktion und der Fähigkeit, Nahrung durch den Darm zu transportieren, in Verbindung mit übermäβigem Wachstum von Bakterien
- orale Empfängnisverhütungsmittel
- erhöhte Ausscheidung aufgrund von Leber- oder Nierenerkrankung
- Tabakrauch
- Vitamin-B6- oder Eisenmangel
Keine der von Immerman aufgelisteten Fallstudien erfüllte alle seine Kriterien. Er war besonders kritisch gegenüber der Vorstellung, dass ein ernährungsbedingter B12-Mangel besteht, wenn sich die Symptome des Mangels aufgrund von B12-Injektionen anstatt von oral eingenommenen Tabletten verbessern. Weil die Autoren früherer Studien jedoch mehr daran interessiert waren, den Patienten zu helfen, statt daran zu beweisen, ob Veganer B12 einnehmen sollten, benutzten sie Injektionen – die übliche Methode, um einen B12-Mangel schnell zu beseitigen. Die Injektionen halfen den Patienten.
Immerman erklärt, dass niedrige B12-Werte nicht benutzt werden sollten, um einen B12-Mangel zu bestimmen. Nach diesem Kriterium, sagt er, „wäre es notwendig, nicht nur den meisten westlichen Vegetariern, sondern auch einem groβen Teil der Bevölkerung von Indien und anderen östlichen Ländern einen Mangel zuzuschreiben; dies ist ganz klar inakzeptabel.“ In jüngerer Zeit haben zahlreiche Studien (die hier beschrieben werden) gezeigt, dass ein groβer Teil der Vegetarier auf der Welt, die kein zusätzliches B12 einnehmen, ihre B12-Werte verbessern könnten und dass dies gesundheitliche Vorteile hätte.
Immerman erklärt, dass das Kochen von Nahrung bedeutende Mengen von B12 zerstört und dass eine Ernährung bestehend aus hauptsächlich Rohkost die Zufuhr von B12 erhöhen könnte. Neuere Studien haben gezeigt, dass vegane Rohköstler anscheinend keinen Vorteil gegenüber anderen Vegetariern haben.
Immerman erklärt: „Viele Studien haben anscheinend angemessene B12-Werte in Personen, die sich [vegetarisch oder vegan] ernähren, gefunden, obwohl die Untersuchungen in manchen dieser Studien nicht vollständig waren. Man muss deshalb daraus schlieβen, dass ein rein ernährungsbedingter B12-Mangel bei allen Arten von Vegetariern die Ausnahme und nicht die Regel ist.“
Immerman schrieb dies im Jahr 1981, bevor die groβe Mehrheit der Studien, die ich in diesem Artikel erwähne, veröffentlicht wurden und bevor viel über Homocystein bekannt war. Während es stimmt, dass die schlimmsten Fälle von B12-Mangel, die von Immerman und hier aufgelistet wurden, manchmal durch andere gesundheitliche Probleme verschlimmert wurden, scheint es wahrscheinlich, dass, falls diese Veganer orales B12 eingenommen hätten, die Probleme nie so schlimm geworden wären – und in manchen Fällen überhaupt nie aufgetreten wären. In vielen der Fälle, verschwand der B12-Mangel durch orales B12 sofort.
Letztlich empfiehlt sogar Immerman, dass Vegetarier ihre B12-Werte alle vier bis fünf Jahre testen lassen sollten. Es wäre klüger – und einfacher – B12-Präparate einzunehmen oder angereicherte Nahrungsmittel zu essen. Warum sollte man vier bis fünf Jahre warten, bis ein Arzt einem sagt, was man die ganze Zeit schon tun sollen hätte?
Analyse der Abhandlung von Immerman
Eine rigorosere Analyse von
Immermans Abhandlung findet sich online im Artikel Comparative
Anatomy and Physiology Brought Up to Date von Tom Billings (BeyondVeg.com).
Quellenangabe
1. Immerman AM. Vitamin B12
status on a vegetarian diet: A critical review. World Rev Nutr Diet.
1981;37:38-54.